Umgebung
Externsteine
Nach den ältesten heute bekannten Überlieferungen zur Geschichte der Externsteine wurden die Felsen in den meisten Quellen als germanisches Heiligtum beschrieben, dass durch Kaiser Karl den Großen zerstört wurde. Ausgrabungen ergaben jedoch keinen eindeutigen Hinweis auf die Nutzung als kultischen Ort. Funde und Anzeichen deuten auf das Mittelalter.
Neuere Auswertungen, insbesondere der Keramikfunde und Metallgüter erbrachte eine Datierung auf das 10. Jahrhhundert bis hinein ins 19. Jahrhundert. Nach einer historischen Überlieferung sollen die Externsteine 1093 vom Paderborner Kloster Abdinghof gekauft worden sein. Diese Überlieferungen werden untermauert durch die zahlreichen Felsbearbeitungen aus dieser Zeit. Zum Beispiel das Felsengrab und die obere Kapelle. In der unteren Heiliges-Kreuz-Kapelle befindet sich eine Weihinschrift aus dem Jahre 1115. Das in den Grottenstein gemeißelte Kreuzabnahmerelief stammt aus der Zeit zwischen 1130 bis 1150. Das Relief gilt als älteste in Fels gehauene Großplastik nördlich de Alpen.
Die Felsgruppe ragt in einer sonst fast steinfreien Umgebung bis zu 40 m in die Höhe, besteht aus 13 Einzelfelsen und ist mehrere hundert Meter lang. Die Felsen sind ein Teil der mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes.
Die Externsteine, die sich nur 8 km entfernt vom Hermannsdenkmal befinden, werden alljährlich von bis zu einer Million Menschen besucht. Einige der bizarren Steine können bestiegen werden. Vom «Gipfel» der Steine blickt man auf den 1920 angelegten, in das Gelände eingebetteten Wiembecke Teich. Die Spitzen der direkt am Teich gelegenen Felsen sind über schmale Treppenaufgänge sowie über eine Brücke, die in großer Höhe zwei Felsen verbindet, zu erreichen. Auch von hier aus hat man bei gutem Wetter eine fantastische Aussicht und blickt bis zum Köterberg (liegt zwischen Lügde und Höxter).
Als Naturschutzgebiet besonders wertvoll sind nicht nur die Felsen, sondern vor allem auch die teilweise seltene Farne, Binsen, Gräser und Moose. Das Gebiet ist von europäischer Bedeutung, was durch eine europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie untermauert wird.
Quelle: Westfalen Gastro Band IV