Die hohe Zahl der Wind-, Wasser- und Schiffsmühlen ist seit langer Zeit Geschichte,
doch einige wunderschöne Exemplare haben es bis in die Gegenwart geschafft.
Sie wurden restauriert und neuen Verwendungszwecken zugeführt.
Ein herausragend schönes Exemplar der Mühlengeschichte ist die Windmühle Fissenknick.


Hier ist die kurze Geschichte unserer Mühle:

1315

Das vermutliche Entstehungsdatum ist 1315, aber erst 1447 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr sollen sie Söldner des Kölner Erzbischofs im Verlauf der Soester Fehde niedergebrannt haben. Nur kurze Zeit nach dem unverzüglichen Wiederaufbau wurde sie durch einen Blitzschlag stark beschädigt. Diesmal dauerte es längere Zeit bis die Mühle ihren Betrieb wieder aufnehmen konnte.

1621

Während des Dreißigjährigen Krieges erkannten die Generäle, das die Anhöhe auf der die Mühle stand eine strategische Bedeutung hat. So zog dieser Krieg auch in das kleine Fissenknick ein.

1632

Der Dreißigjährige Krieg war wahrlich keine schöne Zeit für die Mühle. Diesmal waren es schwedische Söldner, die die Mühle zum wiederholten Male niederbrannten. In den Kriegsaufzeichnungen wurde erstmals der genaue Standort der Mühle urkundlich erwähnt.

1678

In diesem Jahr taucht erstmals der Name der Mühle mit der Gemarkungsbezeichnung „In dem Vissknick“ auf.

1721

Erscheint erstmals der noch heute gebräuchliche Name „Der Fissenknick“.

1761

Wieder waren es Kriegswirren, die der Mühle großen Schaden zufügten. Herzog Ferdinand zu Braunschweig bezog in Fissenknick Stellung.

1769

Die lippische Rentkammer verfügte über die Restauration der Mühle, sodass diese 1769 wieder mahlen konnte.

1846

Die Mühle geht erstmals in private Hand über. Fortan hatte Fissenknick wieder eine Roggen,- Schrot- und Ölmühle.

1870

Aufgrund der erhöhten Abgaben war der Betrieb unwirtschaftlich. Ohne Funktion verfiel die Mühle zusehends.

1901

Nach einem Blitzschlag zerstörte ein Brand große Teile der Mühle.

1923

In diesem Jahr zog die erste Gastronomie in den Mühlenstumpf ein und der Stumpf erhielt eine Aussichtsplattform. Die Einnahmen flossen jedoch sehr spärlich. Engagierte Menschen verhinderten, dass der Mühlenstumpf als Steinbruch genutzt wurde und sorgten dafür dass die Mühle in den Besitz des Landes Lippe überging.

1925

Umwandlung des Mühlenstumpfes in eine Gaststätte.

1958

Nach dem Erwerb von neuem Bauland wurde 1958 ein neuer Anbau errichtet, der den vorhandenen 33 Sitzplätzen weitere 52 hinzufügte. In den darauffolgenden Jahren kam es zu häufigen Pächterwechseln, die eine Privatisierung laut werden ließen.

1987

Die Privatisierungsüberlegungen haben ein Ende. Hans Schulte-Strathaus erwirbt den gesamten Windmühlenkomplex. Das Café und Restaurant Windmühle werden zu einem bekannten Ausflugsziel, nicht nur für die Lipper.

2010

Nach einer langen Zeit im Besitz der Familie Schulte-Strathaus, wechselt der gastronomische Betrieb den Besitzer. Ralf Wilhelm Kanne erwirbt die Windmühle und führt umfangreiche Renovierungsarbeiten durch. Seitdem ist die Windmühle Fissenknick unter Leitung der Familie Lemke wiedereröffnet. Der frische Wind ist bei einem Besuch förmlich zu spüren.

Texte teilweise aus: „Die Windmühle Fissenknick“, ein Brevier von Andreas Kuhlmann / 2008